Moode - Network-Player

Recycling eines TEAC T-H500 Tuners
 

Ein Gehäuse für einen Eigenbau-Network-Player im Bereich Audio zu finden ist nicht so einfach, wenn es bestimmten Kriterien (preisgünstig und schick) entsprechen soll. Per Zufall stieß ich im Internet auf ein Angebot eines TEAC-Tuners, der vom Design her perfekt zu meinem Accuphase-Verstärker passte. Da über kurz oder lang der UKW-Rundfunk in Deutschland abgeschaltet wird, war die eigentliche Aufgabe des Tuners damit alsbald hinfällig und ein neues Aufgabengebiet wartete.

Also flugs das Teil gekauft und umgebaut. Ziel war ein Audio-Player, der klanglich überzeugen und auf Basis eines Raspberry-Pi4 arbeiten sollte. Die Teile-Liste war nicht sonderlich umfangreich und besteht aus folgenden Komponenten:

  • Raspberry Pi4 nebst 4A-Netzteil
  • HifiBerry DAC2 HD
  • Geekworm SSD-Platine + SSD
  • Standard 5V-Lüfter mit Drosselung (wurde mittlerweile ersetzt durch einen Noctua)
  • USB-Splitter passiv
  • Ethernet-Adapterkabel
  • USB-C Adapterkabel
  • grüne USB-Mini-LEDs
  • Plexiglas-Scheibe mit gedrucktem Schriftzug

Umbau:

Das gesamte elektronische Innenleben des Tuners wurde entfernt. Die Front-Tasten sind damit alle funktionslos, aber da der Player ausschliesslich via Browser bedient wird, ist das in Ordnung. Die Tasten wurden von innen mit Heißkleber fixiert. Ebenso das zusätzliche Plexiglas im Display, das einen auf grünem Papier-Hintergrund gedruckten schwarzen 'moOde'-Schriftzug hält.
Der USB-C- und der Ethernet-Adapter wurden in die frei gewordenen Öffnungen der Rückseite gesetzt (nur ein paar Schraubenlöcher mussten zusätzlich gebohrt werden). Das HifiBerry-Board ist mit zwei Gewindestangen am Boden des Gehäuses befestigt (die Cinch-Anschlüsse passen gut durch die ehemaligen des Tuners) und per Flachkabel mit dem GPIO-Bus des Raspberry verbunden.
Zwei angefertigte Alu-Winkel halten zum einen den Lüfter und zum anderen den USB-Splitter an dessen Enden jeweils eine grüne USB-LED eingesteckt sind. Letztere beleuchten sehr dezent den Schriftzug 'moOde'.

Als Software wurde moOde verwendet, welches meines Erachtens flexibler (und freier) als z.B. Volumio ist. Die Software greift auf ein Network-Share (NFS) mit Audiodateien im FLAC-Format zu und funktioniert sehr zuverlässig. Als Fallback dient die eigene SSD, auf der über 200GB Audio Platz finden.

Der Standard-Lüfter war trotz niedrigster Stufe leider immer noch etwas zu hören, obwohl die Halterung mit Gummi vom Gehäuse entkoppelt war. Das Eigengeräusch entfällt beim nun eigesetzten Noctua-Lüfter völlig. Der ist zwar teurer, aber es lohnt sich.

Btw: Das Gehäuse besteht zwar aus Metall, aber da von aussen nur 5V zugeführt werden, sind keine weiteren Vorkehrungen bzgl. Isolierung, etc. notwendig.

Die Steuerung der Software geschieht web-basiert mit Hilfe eines Tablet-PC / Laptop / Smartphone bequem vom Sofa aus: Einfacher geht's nicht!